‚I live my dream‘ – SchmuckEdition

I live my dream‘ – SchmuckEdition ist eine Hommage an das Reisen, an andere Länder und andere Kulturen. Als Sinnbild dafür steht die Briefmarke. Die verwendeten Marken sind alle schon gereist, zum Teil von weit her, z.B. Mongolei und Tansania. Die Briefmarke an sich ist ein Ein-weg-Produkt, aber wenn man sie näher betrachtet, sind viele davon kleine Kunstwerke, die es verdienen präsentiert zu werden. Die Marken habe ich laminiert. Der kleine Ansteckschmuck ist umstickt mit orangenem Garn. Orange, die Farbe der Bewegung und Dynamik. Und um im Reisemodus zu bleiben, sind die Ketten und Armbandverschlüsse aus Paketband. Trotz der zum Teil sehr robusten Materialien, ist es eine sehr leichte und filigrane SchmuckEdition.

 

Der Titel ‚I live my dream‘ entstand, weil ich mir einen alten Traum erfüllt habe und für zwei Monate nach Italien gegangen bin, um die Sprache, die Menschen und das Land besser kennen zulernen. Die SchmuckEdition ‚I live my dream‘ ist also zum Einen ein must-have und gleichzeitig hat es mir ermöglicht meinen Traum zu verwirklichen.

Und was ist mit Ihren Träumen?

Idee

I live my dream wird am 31.Mai 2013 geboren, als mir Kirsten Bilder von Turin zeigt und mir von ihrem Unternehmen http://triiimpuls.com/ (Tourismuskonzepte/Schwerpunkt:Italien) erzählt. Ich frage sie spontan, ob ihr nicht ab Juli ein Hotel  oder ähnliches in Italien einfallen würde, die meine Hilfe brauchen könnten. Ab dem Zeitpunkt lässt mich die Idee nicht mehr los und was vor allem passierte, die Idee beflügelte mich, eine unglaubliche Energie wird in mir freigesetzt.Von Anfang an ist mir klar, ich will die Sprache, Italien und die Menschen besser kennen lernen und acht Wochen wären wunderbar…

Vorbereitungen

– wie setze ich das am Besten um? …da arbeiten, aber wie, wo?…Da fällt mir ein, dass ich mir ein halbes Jahr zuvor die Seite workaway.info unter Favoriten gespeichert hatte…Workaway heißt, an 5 Tagen, 4-5 Stunden am Tag arbeiten und dafür bekommt man ein Bett und Essen. Es gibt viele work+travel Plattformen, aber bei dieser ist besonders, das hier alle Altersklassen (habe auch 60+ gesehen) unterwegs sind. Bei den anderen ist die Zielgruppe 18-28, wäre ich auf so eine zu erst gestoßen, dann hätte ich es sicher gar nicht erst probiert… Also, angemeldet (22 € für 2 Jahre) und los geht es. Turin war schon seit vielen Jahren in meinem Kopf, also habe ich mich für das Piemont entschieden. Nach diversen Mails, habe ich meinen ersten Host in der Nähe von Asti für die ersten zwei Wochen im September. Dabei bleibt es bis zum Abflug nach Milano. Der nächste Punkt ist die Finanzierung meines Traumes, wenn ich die acht Wochen mit Workaway voll kriege, dann sind Unterkunft und Essen gesichert, aber was ist, wenn es mir an einem Ort nicht gefällt? Für diese ‚man-weiß-ja-nie-so-genau-Punkte‘ brauche ich ein Polster…Am 20.Juni kommt mir eine Art Crowdfunding-Idee, ich will einen Ansteckbutton entwickeln mit ‚I live my dream‘, den man für einige Euro erstehen kann. Die Menschen soll das an ihre eigenen Träume erinnern Schmuckstücke und gleichzeitig unterstützen sie meinen Traum damit….gute Idee, aber ich komme zu keiner schönen Lösung…

I live my dream Reisebericht1
SchmuckEdition ‚I live my dream‘

Samstag Morgen sitze ich frustriert auf meinem Bett, blättere halbherzig in einer Zeitschrift und da taucht eine Briefmarke auf…das ist es! Die Briefmarke als Inbegriff vom Reisen, aus allen Ländern mit unzählig vielen tollen Motiven, die es verdienen gezeigt zu werden… auch hier hatte ich wieder einige Monate zuvor ein paar Briefmarken eingeschweißt und wusste da noch nicht wofür….Gedacht, getan, ab zum Flohmarkt und dort erstehe ich ein tolles Album. Am Sonntag sind die Basis-Schmuckstücke fertig und ich schicke sie per Mail einigen Vertrauten Schmuckstücke. Am Montag kauft Steven ( www.flicker.com/photos/latietze / außergewöhnliche Fotos!) den ersten Ansteckschmuck für sich. An dieser Stelle einen großen Dank an alle, die mich unterstützt haben! Im Besonderen an Beate www.beate-kohlmeyer.de ,Martina http://news-in-german.com/ , Petra http://www.petra-thoelken.de/index.html , Melissa, Nina, Evelin und Ute http://www.vin-mobile.de/

Reise
I live my dream Reisebericht
La Vita è un viaggio, ogni viaggio è una storia.

Am 30.8. geht mein Flieger von Hannover nach Milano. Wie so häufig bin auf den letzten Drücker dran, mein Koffer geht gerade so eben noch durch die reguläre ‚Gewichtsklasse‘ …aber dann schweben die ersten italienischen Sätze durch die Luft, mein Herz macht einen Sprung, mein Abenteuer beginnt! Ich liebe fliegen, der Flughafen Milano ist unkompliziert, von dort geht es mit dem Pullmann nach Torino zu einem Privatzimmer bei Angela. Ich bin herzlich aufgenommen. Zu Beginn gönne ich mir zwei Tage Torino, um erst einmal in Italien anzukommen. Auf den ersten Blick finde ich Torino enttäuschend…das wird sich später ändern…ich lerne die tolle und sehr herzliche Modedesignerin Judith http://www.borninberlin.com/  kennen. Eine Freundin von ihr vermittelt mir einen Kontakt zu einem Bed+Breakfast.

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1.September, Giuseppe holt mich vom Bahnhof ab und spontan fahren wir zu seinen Freunden nach Turin. Ein kleine Familie, die über den Dächern der Stadt lebt, es gibt leckeres italienisches Essen und ich bin glückseelig…so hatte ich mir das vorgestellt…mitten rein in das italienische Leben, in das Erleben! Das Zuhause von Giuseppe liegt in der wunderbaren Gegend zwischen Alba und Asti, viele Weinberge. Das Haus ist zum Teil fertig, der andere Teil ist in Arbeit. Ich habe mein Bett im Zimmer der Kinder (Berardo16, Elsa18)…kein Witz…, aber unsere Wochend-Zimmer-Gemeinschaft klappt gut!…die beiden sind sowieso tolle Menschen… Am Haus direkt gibt es ein Landstück mit Haselnusssträuchern und davon gibt es noch drei in der Umgebung. Das wird meine zukünftige Aufgabe sein, die Haselnussernte! Giuseppe nimmt mich auf seiner Vespa mit nach Alba, er geht in die Weinschule, wo er unterrichtet und ich sehe mir Alba an.

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Die ersten Tage ist noch ein ungarischer workawayer da. Wir drei bauen eine Pergola und haben gemeinsam das großartige Erlebnis in die Berge zu wandern. Bei dieser Wanderung bin ich die Langsamste, aber ich will unbedingt das Gipfelkreuz erreichen…nach vielen kleinen Pausen schaffe ich es und es ist atemberaubend…eine Weite und eine Sicht!!! Der Weg runter ist anders, mit Geschwindigkeit, das mag ich.                                                                                                                                                                 Ich schaffe noch viele andere Dinge auf dieser Reise, wie das erste Mal klettern, Level 5a (dank Berardos guter Sicherung), hinterher schlotternde Arme und Beine. Oder ich habe die Aufgabe mit dem Auto, mit einer selbst gemalten Karte nach Alba zu fahren, um dort einige Dinge zu besorgen…eine meiner leichtesten Übungen…mit Haselnüssen voll beladene Anhänger fahren…warum nicht…Die Reise erinnert mich, wie mutig ich bin und wie vielfältig meine Talente sind!

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In Haselnuss-Hainen ist der Boden normalerweise wie ‚geleckt‘, so dass bei der Ernte nur die Nüsse und ein paar Blätter auf dem Boden liegen. Wenn alle unten sind, kommt ein Trecker mit einer art Staubsauger. Der trennt dann auch gute von schlechten Nüssen und füllt sie direkt in Säcke. Giuseppe arbeitet mit der Technik wie bei der Olivenernte. Die Nüsse werden in darunter liegenden Netzen aufgefangen, dann werden sie zu zweit gesiebt, um sie grob vom Laub zu trennen. Giuseppe ist ein Tüftler, der seine Erntetechnik mehr und mehr verfeinert und dabei auf zum Teil abenteuerliche, aber funktionierende Konstruktionen kommt. Auf dem Hof werden die Nüsse noch einmal fein gesiebt und getrocknet. Die ca. 2000kg Nüsse sind 2-3 mal durch meine Hände gegangen. Zum Schluss laden Cornelia und ich alle auf Anhänger, um sie dann zum benachbarten Bauern zum Trennen (gute/schlechte) und zum Abfüllen in Säcke zu bringen…Cornelia kommt Ende der 2ten Woche an, zu Elsa’s Überraschungsparty und sie ist eins der großen Geschenke dieser Reise für mich!   …..ach ja, die piemontesische Haselnuss ist tatsächlich im Vergleichstest, die allerbeste, kein Wunder, dass Ferrero den größten Teil aufkauft.

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An drei Tagen können Cornelia und ich im Weinberg von Angelo und Stefano arbeiten Wir ernten Arneis (weiß) und Barbera (rot)…die Trauben sind auch so sehr lecker! Wir füllen die Körbe bis zum Rand. Die werden eingesammelt und auf einen kleinen Trecker mit Anhänger geladen und zur Presse gebracht. Dort können wir die Trauben mit in die Presse schieben, eine sehr sinnliche Erfahrung. Wir besichtigen den Weinkeller mit den Kesseln, Fässern und der Flaschenabfüllanlage…Und dann dürfen wir natürlich probieren….der Nebbiolo 2009, ein Traum!

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Nach der ganzen schweren körperlichen Arbeit zieht es Cornelia und mich Richtung Turin. Wir fahren zu dem Bed&Breakfast http://www.ilbricco.it/il_bricco_it_b&b.html in den Ort mit dem wenig italienisch klingenden Namen Sciolze (Scholze gesprochen). Der Ort liegt auf einem ehemaligen Weinberg und ist ein Kleinod mit einem grandiosen Sonnenuntergang. Michaela und Krystyna nehmen uns herzlich für zwei Nächte auf. Über airbnb.de buchen wir ein kleines Appartement in der Altstadt von Turin. Da beginnt meine Liebe zu Turin. Turin will entdeckt werden. Turin ist nicht touristisch, man hört fast ausschließlich Italiener. Eine Stadt mit unglaublich vielen Arkadengängen, großzügigen Plätzen und einer unbeschreiblichen Weite. Turin ist eine entspannte Stadt. Turin ist eine Stadt mit viel Raum zum Atmen. Cornelia und ich lassen uns durch Straßen treiben. Auf dem Markt der Piazza della Repubblica kaufen wir frische Steinpilze, Obst, Gemüse und tollen Käse und bereiten uns wunderbare Gerichte…Nach Cornelias Abreise, bin ich allein in Asti und Turin unterwegs und lerne tolle offene italienische Menschen kennen, die mich zum Pilzrisotto (selbst gesammelt) einladen. Ein anderes Mal werde ich herzlich bei einem Barbecue aufgenommen, es gibt viel tolles Essen, wunderbare Getränke und beim Fußballspiel mit den Kindern, sehe ich, zusammen Spaß haben ist die einfachste universelle Sprache!

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Nach sechs Wochen ist meine Reise zu Ende…oder doch nicht?! Eine Woche auf der Messe arbeiten und dann gehts ein paar Tage nach Leipzig zu Cornelia. Das erste Mal Leipzig, eine schöne und vielfältig Stadt, Bach, diese so andersartige Nikolaikirche mit ihrer wahnsinns Orgel, die Grassimesse (die mein Herz so erfreut hat), ein Feuer mit Freunden und der Cospunder See (wie Urlaub). Wir fahren in Deutschlands nördlichstes Weingebiet, in Freyburg (Unstrut) sitzen wir in der letzten Herbstsonne draußen und trinken einen Federweißen, wie schön!

Ich habe viele wunderbare Erfahrungen auf dieser Reise gemacht, aber ich hatte auch brenzlige Situationen und auch da ist mir großartige Unterstützung zu teil geworden, ganz fremde Menschen haben alles in Bewegung gesetzt, um mir zu helfen! Workaway und airbnb sind sehr schöne Möglichkeiten ein Land und die Menschen wirklich kennen zu lernen.

Ich kann nur sagen es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen den eigenen Traum zu leben…egal welches Alter!…man kann nur gewinnen, denn jede Art das Leben zu er-leben ist ein Gewinn! Ob nun gute oder schlechte Erfahrungen…die guten haben mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und die schlechten haben mich noch einmal erinnert, an welcher Stelle ich gegen meine innere Wahrheit lebe.

  • Projekt: Schmuck
  • Material: Briefmarken, Folie, Sicherheitsnadeln, Paketband, Garn
  • Jahr: 2013