Den Abschied fein gestalten
Verbundenheit, handfestes Tun, Wertschätzung, Worte und Schönes schenken, dem Eigenen, dem Anderen und dem Wesentlichen nachspüren. Alles dieses (und noch viel mehr) hat mit dem Abschied zu tun und darf mitten im Leben seinen Ort, seine Zeit und seine Gestalt finden. In dieser Workshop-Woche wollen wir uns auf drei verschiedenen Wegen, gedanklich und praktisch der persönlichen Gestaltung des Lebensendes zuwenden. Unter fachkundiger Anleitung kann eine eigene Trauerrede geschrieben, ein Schmuckstück gestaltet und ein Sarg gebaut werden. Dazwischen laden zauberhafte Wälder, Wiesen und Berge rund um Gutenstein zum Gehen und Verweilen ein.
Worte für mein Ende Maria Eilers, freie Autorin (3 x 3 Std.)
Die eigene Beerdigung, die eigene Trauerfeier ist ein hoch persönlicher Moment am Ende des eigenen Lebens. In einer selbst formulierten Trauerrede kann das in Worte gekleidet werden, was das eigene Leben, Lieben, Denken und Glauben ausgemacht hat. Darüber hinaus kann auch etwas mitgeteilt werden, was der Familie, den Freunden und Wegbegleitern Trost schenken kann auf dem Weg der Trauer.
In diesem Workshop werden vielleicht keine fertigen Trauerreden entstehen, aber es wird über das Besondere des autobiografischen Schreibens und insbesondere über das Besondere des Verfassens einer eigenen Trauerrede gesprochen. Was macht dieses „Genre“ aus? Welches Konzept passt zu mir? Zudem werden Ideen und kleine Schreibübungen für Anfang, Aufbau und Ende der Rede und ganz pragmatische Hinweise zum Ablauf einer Trauerfeier gegeben. https://www.mariaeilers.de/
Einen Sarg bauen Michael Löhrmann, Holzgestalter und WERKZEIT-Gründer (3 x 3 Std.)
So viel Angst überall. Allen voran: Die Angst vor dem Tod. Fakt ist: Jeder von uns ist eines Tages dran. Aber an allen anderen Tagen nicht. Für viele ist das Sterben tabu. Sie wollen nichts damit zu tun haben, am liebsten gar nicht dabei sein. Aber Menschen sterben nun einmal. Was passiert dann? „Wir nehmen ihnen alles ab“, versprechen einige Bestatter. Ist das die Lösung? Oder eher ein Teil des Problems?
Der Tod gehört zum Leben, zu uns. Wie gehen wir damit um? Wie möchte ich persönlich Abschied nehmen? Einen Sarg bauen, für mich selber oder für einen geliebten Menschen, bedeutet, den Dingen ins Gesicht zu sehen, sie in die eigenen Hände zu nehmen. Sich bewegen, ins Tun kommen hilft dabei sehr: Maß nehmen, einen Entwurf machen, Bretter zuschneiden und montieren. Nicht um makabre Späßchen zu machen – wir meinen das ernst. Gelacht werden darf trotzdem! https://www.werk-zeit.de/
Einen Schatz bewahren Alexandra Kusch, Goldschmiedin und Metallgestalterin (3 x 3 Std.)
Ein Schatz ist etwas sehr Wertvolles. Zum Beispiel ein Mensch, der mir am Herzen liegt. Bewahren bedeutet: Etwas aufheben, beschützen, in Erinnerung behalten. Wir sind heute immer mehr weltweit unterwegs, beruflich wie privat. In diesem Unterwegssein brauchen wir „Orte“, an denen wir mit unseren Lieben verbunden sind. Möchtest du deinem Abschied und deiner Verbundenheit eine persönliche Form geben, ein Schmuckstück für dich oder für eine andere Person gestalten? Vielleicht weil dein Kind aus dem Haus geht, die beste Freundin ans andere Ende der Welt zieht, dein Partner in einer anderen Stadt lebt, ein geliebter Mensch oder ein vertrautes Tier gestorben ist?
In dieses Erinnerungsstück kannst du persönliche Worte, eine Locke oder Asche einarbeiten. Du kannst auch eigene Stücke aus Gold oder Silber mitbringen, daraus ein neues Schmuckstück anfertigen und so deinen Schatz bewahren.